Filmvorführung LIEBER THOMAS (D, 2021, 150 min) und Gespräch mit Thomas Wendrich (Drehbuch)

LIEBER THOMAS von Thomas Wendrich (D, 2021, 150 min)

Die DDR ist noch jung, aber Thomas Brasch (Albrecht Schuch) passt schon nicht mehr rein. Sein Vater Horst (Jörg Schüttauf) will den neuen Staat mit aufbauen, aber Thomas will lieber Schriftsteller werden. Er ist ein Träumer und ein Rebell und schon sein erstes Stück wird verboten. Bald fliegt er auch von der Filmhochschule. Als 1968 die sowjetischen Panzer durch Prag rollen, protestiert Brasch mit Studierenden in den Straßen Berlins. Sein Vater verrät ihn und Thomas kommt ins Gefängnis. Auf Bewährung entlassen, arbeitet er in einer Fabrik und schreibt über die Liebe, die Revolte und den Tod. Ohne Aussicht, gehört zu werden, verlässt Thomas mit seiner Liebe, Katarina (Jella Haase), die Heimat. Doch auch im Westen scheint der radikal Unangepasste nicht heimisch zu werden.

THOMAS WENDRICH

Der Regisseur, Drehbuchautor und Schauspieler wurde 1971 in Dresden geboren. Von 1990 bis 1994 studiert er Schauspiel an der HFF „Konrad Wolf“ Potsdam-Babelsberg. Danach ist er bis 1999 Mitglied des Berliner Ensembles. Von 1999 bis 2001 studiert Wendrich an der Drehbuchakademie der DFFB. Seit 2001 arbeitet er als freischaffender Autor und Regisseur sowie nach wie vor als Schauspieler. Für seine Arbeiten erhielt er zahlreiche Preise: u. a. 2017 den Grimme Preis für sein Drehbuch zum ersten Teil der NSU-Trilogie MITTEN IN DEUTSCHLAND. Sein erster Roman EINE ROSE FÜR PUTIN erschien 2015 im Berlin Verlag.