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Ahrenshoop

Künstlerkolonie zwischen Meer und Bodden

Wie zielgerichtet Paul Müller-Kaempff 1889 bei seiner Wanderung von Wustrow nach Ahrenshoop nach einem geeigneten Ort für seine Kunst war, ist nicht übermittelt. Wir wissen heute, dass nicht nur er - sondern viele seiner Kollegen europaweit - auf der Suche nach dem Ursprünglichen und Unberührten waren. Aus diesem Verlangen ist die kurze, aber sehr intensive Bewegung der Künstlerkolonien in Europa entstanden, die ca. 1830 in dem Dorf Barbizon/Frankreich begann und in der Folge viele kleine, meist abgeschiedene Dörfer zu Künstlerkolonien machte.

Für Ahrenshoop hatte diese Entdeckung weitreichende Folgen: zahlreiche Künstler und bemerkenswert viele Künstlerinnen suchten den Ort zu Malstudien auf. Künstlerinnen wie Anna Gerresheim und Elisabeth von Eicken blieben. Zu der Gründergeneration zählen neben dem Entdecker Paul Müller-Kaempff sein Freund Friedrich Wachenhusen, Theobald Schorn, Hugo Richter-Lefensdorf, Friedrich Grebe und Heinrich Schlotermann; in der Folge dann Cesar Klein, Dora Stetter, Hans Emil Oberländer, Hans Brass oder Hedwig Woermann.

Heute steht Ahrenshoop neben Worpswede und dem bayrischen Dachau als noch sehr lebendiges Beispiel für diese Orte, deren große Phase meist mit dem Ausbruch des ersten Weltkrieges 1914 endete. Aber auch hier bildete Ahrenshoop eine Ausnahme, da sich durch den Bekanntheitsgrad und vor allem später, ab 1933 Ahrenshoop auch in Ansätzen zu einem Rückzugsort der Künstler entwickelte. Gerhard Marcks, Werner Gilles sind nur die Bekanntesten.

Bereits zu DDR-Zeiten ist von einigen Autoren auf die lange Tradition der Künstlerkolonie hingewiesen worden. Der deutlichste Hinweis war die Ernennung Ahrenshoops als "Bad der Kulturschaffenden". Hier treffen sich nicht nur Maler, sondern Künstler aller Genres: Autoren, Schauspieler, Theaterleute und Musiker.

Wirklich und endgültig konnte sich das Dorf als Künstlerkolonie etablieren, als man nach 1989 ein markantes Profil als Ostseebad an der Ostsee suchte und damit fand. Zahlreiche Galerien und das mehrfach prämierte Kunstmuseum sind heute das Ergebnis solcher Bemühungen von privaten Initiativen, die sich dieser Tradition verpflichtet fühlen.

Diese 125 Jahre Kunstgeschichte Ahrenshoops sind schon mehrfach in einzelnen Publikationen zum Gegenstand von Erörterungen geworden. Die umfassendste lieferte sicher Ruth Negendank mit: "Künstlerkolonie Ahrenshoop - eine Landschaft für Künstler", 2001 und 2003.

Mit diesem nun vorgelegten Taschenbuch wird erneut der Versuch unternommen, diese 125 Jahre wechselvoller Kunst- wie Ortsgeschichte- und durch die politischen Ergebnisse in all den Jahren - historische Dimension bündig und komprimiert zusammenzufassen.

Das hierfür der in Mecklenburg und Vorpommern anerkannte promovierte Historiker Wolf Karge dafür gewonnen werden konnte, ist einerseits ein Glücksfall, andererseits auch der Stetigkeit des Verlages Atelier im Bauernhaus an der Kunstgeschichte des Dorfes seit über 27 Jahren geschuldet. Wolf Karge war 1989 (!) - damals noch als Direktor des Kulturhistorischen Museums Rostock tätig - der eben den ersten Versuch nach der Wende über Ahrenshoop als Künstlerkolonie in eben diesem gleichen Verlag verfasste.

In diesem Buch wird deutlich, wie stark sich die Geschichte Ahrenshoops mit der Kunstgeschichte des Dorfes verquickt. Ein besonderes Merkmal und Anliegen dieses Buch ist auch, die Jahre nach 1945 mit der Gründung der DDR und dessen Folgen und Ereignissen in Ahrenshoop herauszuarbeiten. Das ist ein durchweg neuer Ansatz, der sich nach 27 Jahren vereintem Deutschland nahezu aufdrängt und notwendig wird.

Das Buch erscheint am 24. März 2017. Erhältlich ist es ab dem 28. März 2017 in der Kurverwaltung sowie in allen Buchhandlungen, Galerien und Museen Ahrenshoops und natürlich auch deutschlandweit!

Der Autor

Der Autor

Wolf Karge ist geborener Schweriner und hat bis 1991 das Kulturhistorische Museum Rostock geleitet, danach das Technische Museum in Schwerin. Vorsitzender des Mecklenburgischen Museumsverband und als Kurator vieler wichtiger Ausstellungen und des Virtuellen Landesmuseums MV. Als Autor beschäftigt er sich mit der Geschichte Mecklenburg und Vorpommerns und den Themen im Umkreis Ahrenshoop. Sein letztes Buch war über den Maler Friedrich Wachenhusen, zu der er auch die laufende Ausstellung im Schleswig-Holstein-Haus-Schwerin organisierte.

Foto: Verlag Atelier im Bauernhaus, Fischerhude

Das Lied von Ahrenshoop

Informationen zum Stück, seinen Komponisten und seiner Neuinterpretation.

Kunstpfad Ahrenshoop

Wandeln Sie auf den Spuren der Künstler und entdecken den Ort aus einer neuen Perspektive.

Ahrenshooper Wegmarken

Ahrenshooper Wegmarken

Überlebensgroße Figuren von Moritz Götze weisen den Weg zur Künstlerkolonie Ahrenshoop.

Wiederaufführung des Theaterstücks
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Die Ahrenshooper

... und ihre weisen Frauen

Verlag Atelier im Bauernhaus präsentiert
Verlag Atelier im Bauernhaus präsentiert

Ahrenshoop

Wolf Karge veröffentlicht ein neues Buch über Ahrenshoop.